Resilienzmodelle

Resilienz im Unternehmenskontext

Der Begriff Resilienz stammt ursprünglich aus den Ingenieurwissenschaften und beschreibt die Widerstandsfähigkeit eines Materials. In der Psychologie versteht man unter Resilienz die Fähigkeit von Menschen, Krisen im Lebenszyklus erfolgreich zu meistern. Im Unternehmenskontext kann man Resilienz auf verschiedenen Ebenen beobachten:

  • Auf der Ebene des Einzelnen geht es um die persönliche Resilienz - die psychische Widerstandsfähigkeit - von Mitarbeitenden, Führungskräften und Personen in der Unternehmensleitung.
  • Auf der Ebene des Teams ist es wichtig ein Umfeld zu schaffen, in welchem die Resilienz des Einzelnen gefördert wird.
  • Auf der Ebene der Unternehmung sprechen wir von organisationaler Resilienz, welche sich auf das Unternehmen als soziales System bezieht und dessen  Fähigkeit beschreibt, gut mit Krisen umgehen zu können und an ihnen zu wachsen. 


Ebene Person:

 
Persönliche Resilienz

In der Geschäftswelt nehmen Geschwindigkeit
und Komplexität immer weiter zu und von Mitarbeitenden wird Flexibilität und Veränderungsbereitschaft erwartet. Für einen guten Umgang mit unsicheren und turbulenten Situationen helfen:
  • Lebensfreude und Lebenssinn
  • ein stabiles soziales Umfeld
  • Lösungsorientierung und Vertrauen
    in die eigenen Fähigkeiten
  • Verantwortung für das
    eigene Tun übernehmen
  • gesunde Gewohnheiten
    (Nahrung, Bewegung, Erholung)
  • eine gute Selbstwahrnehmung und
    Akzeptanz der Realität

Ebene Team:

 

Resilienzförderndes Umfeld

Um ein Umfeld zu schaffen, in welchem Mitarbeitende motiviert und tatkräftig ihrer Arbeit nachgehen können, ist von Führungskräften und der Unternehmensleitung eine resilienzfördernde Kultur gefragt.  In einem solchen Arbeitsumfeld trifft man auf:
  • sinnvolle Arbeitsinhalte und gelebte Werte
  • eine Dialogkultur und Wertschätzung
  • Handlungs- und Entscheidungsspielräume
  • förderliche Rahmenbedingungen
  • Routinen, die gesunde Gewohnheiten fördern
  • Führungskräfte, die berechenbar
    und verlässlich sind


Ebene Unternehmung:

 

Organisationale Resilienz

Das Konzept der Resilienz lässt sich zudem auf das Sytem Unternehmen übertragen. In resilienten Organisationen, die Krisen meistern und sich neuen Herausforderungen immer wieder erfolgreich stellen, kann man sieben praktische Resilienz-Dimensionen beobachten:
  • Vor der Krise ist der Umgang mit Risiken bedeutend (Risk Sensitivity und
    Risk Management).
  • Während der Krise ist eine gute Wahrnehmung und ein adäquates, schnelles Handeln wichtig (Awareness und Responsiveness.).
  • Nach der Krise geht es um (schnelle) Erholung und die Fähigkeit zu lernen (Recovery und Learning Capacity).
  • Als permanent wichtig erweist sich ein robustes Wertegerüst (Values).

Zur Vertiefung:  Artikelserie Resilienz (2010 - 2012)